Was sind Pflegehilfsmittel?
Für Pflegehilfsmittel handelt es sich um Geräte und Sachmittel, die für die häusliche Pflege erforderlich sind, um diese zu vereinfachen oder einen Beitrag zur Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen zu leisten. In der Pflegeversicherung gibt es folgende Unterschiede:
- technische Pflegeprodukte wie Pflegebetten, Lagerungshilfen oder Notrufsysteme
- sowie Verbrauchsartikel wie Einmalhandschuhe oder Betteinlagen.
Was ist das Pflegehilfsmittelverzeichnis?
Eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die von den Kranken- und Pflegekassen finanziert werden können, sind in den Hilfsmittelverzeichnissen der gesetzlichen Krankenversicherungen, dem Pflegehilfsmittelverzeichnis der Pflegeversicherung und den Hilfsmittelkatalogen der privaten Krankenversicherung aufgeführt.
Mehr oder weniger systematisch ist das Hilfsmittelverzeichnis strukturiert und in Produktgruppen (PG) unterteilt, die jeweils eine Definition und einen bestimmten Anwendungsbereich aufweisen.
Pflegehilfsmittel Liste
PG | Pflegehilfsmittel | Beispiele |
---|---|---|
50 | zur Erleichterung der Pflege | Sitzhilfen, Pflegebetten, Pflegebetttische |
51 | zur Körperpflege und Hygiene | Kopfwaschsysteme, Ganzkörperwaschsysteme |
52 | zur selbständigerer Lebensführung | Hausnotruf |
53 | zu Lindern von Beschwerden | Lagerungsrollen, Lagerungshalbrollen |
54 | zum Verbrauch | Einmalhandschuhe, Schutzschürzen, Desinfektionsmittel, Bettschutzeinlagen |
Anspruch auf Pflegehilfsmittel
Die Regelungen bezüglich des Anspruchs auf Pflegehilfsmittel finden sich im Sozialgesetzbuch XI, genauer gesagt in Paragraph 40 des SGB XI. Personen, die auf Pflege angewiesen sind, haben das Recht, Pflegehilfsmittel zu erhalten, sofern sie zu Hause betreut werden und diese Hilfsmittel dazu dienen, die Pflege zu erleichtern, Beschwerden zu mildern oder eine größere Selbstständigkeit im Alltag zu ermöglichen. Zu den grundlegenden Erfordernissen zählt die Feststellung der Pflegebedürftigkeit durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) und das Vorhandensein von mindestens Pflegegrad 1. Pflegehilfsmittel können verschiedene technische Unterstützungsmittel wie beispielsweise Pflegebetten oder Rollstühle sowie auch verbrauchbare Hilfsmittel wie Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel umfassen.
Arten von Pflegehilfsmittel
Pflegehilfsmittel können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden: technische Pflegehilfsmittel und Pflegehilfsmittel, die auf den Verbrauch gerichtet sind. Langlebige Geräte und Ausrüstungen, die die Pflege erleichtern oder die Selbstständigkeit und Mobilität der pflegebedürftigen Person fördern, werden als technische Pflegehilfsmittel bezeichnet. Pflegebetten, Rollstühle, Hebelifter und Notrufsysteme gehören zu diesen Beispielen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei verbrauchsbestimmten Pflegehilfsmitteln um Artikel, die regelmäßig ausgetauscht werden müssen und zur täglichen Pflege dienen. Dies umfasst Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel, Einlagen zum Schutz des Bettes und Mundschutzmasken. Beide Formen von Pflegehilfsmitteln sind entscheidend, um eine angemessene und wirksame Pflege zu Hause zu gewährleisten.
Kostenübernahme der Pfegekasse
Die Preise für Pflegemittel können unterschiedlich sein, abhängig von der Art und Menge der benötigten Hilfsmittel. Pflegebetten oder Rollstühle sind teurer als Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel. Die Pflegekasse zahlt bis zu 40 Euro im Monat für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch. Manchmal zahlt die Krankenkasse die gesamten oder einen Teil der Ausgaben für technische Pflegehilfsmittel, je nachdem, wie dringend sie benötigt werden und wie viel Pflege jemand braucht. Es ist wichtig, die richtigen Anträge bei der Pflegekasse einzureichen und bei Bedarf ärztliche Rezepte vorzulegen, um die Kostenübernahme sicherzustellen.
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
Die Produkte der Produktgruppe 54 des Pflegehilfsmittelverzeichnisses des GKV Spitzenverbands werden als Pflegehilfsmittel zum Verbrauch bezeichnet. Diese sollen die Betreuung von pflegebedürftigen Personen zu Hause für Pflegekräfte oder pflegende Angehörige erleichtern, angenehmer und sicherer gestalten.
Um eine professionelle Hygiene auch zu Hause zu gewährleisten, werden Pflegehilfsmittel zum Verbrauch in akuten Pflegesituationen wie zum Beispiel beim Waschen, bei der Nahrungsaufnahme oder den Toilettengängen verwendet. Sie werden nach der Verwendung entsorgt, daher sind sie normalerweise für den Verbrauch oder die einmalige Anwendung gedacht.